Empfehlungen der Expertengruppe zu Too big to fail umsetzen

FDP.Die Liberalen stimmt Vorlage grundsätzlich zu, verlangt jedoch Änderungen

 


FDP.Die Liberalen hat bereits im August 2010 ein Massnahmenpapier zu Too big to fail vorgelegt. Den Bericht der Expertenkommission Siegenthaler unterstützt sie überzeugt. Die Umsetzung des Massnahmenpakets wird gefordert. Deshalb stimmt die FDP.Die Liberalen nun auch der Vorlage grundsätzlich zu. Eigenmittelvorschriften von insgesamt 19% der risikogewichteten Aktiven sind wichtig. Beim harten Kernkapital begrüsst die Partei den „Swiss Finish“, der mit mindestens 3% massiv über Basel III hinausgeht. Er stärkt Stabilität und Reputation unseres Finanzplatzes.

 

Auch die zusätzlichen, durch CoCos zu deckenden Kapitalanforderungen für systemrelevante Banken von 6% unterstützt die FDP. Sollte das Ausland aber keine über Basel III gehenden Massnahmen ergreifen und Basel III nur schleppend umsetzen, müssen Anpassungen beim Umsetzungsfahrplan möglich sein. Das schützt die von der FDP geforderte internationale Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes Schweiz. Zudem wird so verhindert, dass Grossbanken sich aufteilen, um im Ausland von tieferen Eigenmittelvorschriften zu profitieren. Beim Untergang einer Tochtergesellschaft wäre de facto die Holding beistandspflichtig (vgl. BGE 116 Ib 331), und im schlimmsten Fall müsste der Schweizer Steuerzahler die Fehler einer ausländischen Tochter bezahlen.

 

Änderungen sind schliesslich auch bei den organisatorischen Massnahmen nötig. Hier geht die Vorlage weit über die Empfehlungen der Expertenkommission hinaus. Fraglich ist zudem, ob der vorgesehene, enge Zeitplan für die Behandlung dieser wichtigen und komplexen Vorlage realistisch ist.

 

Nationalrat Philipp Müller erklärt:

„Wir unterstützen klar den Bericht der Expertenkommission zu Too big to fail. Deren Massnahmenpaket muss umgesetzt werden. Der Vorlage stimmen wir grundsätzlich zu, doch sie hat noch Schwächen bei den organisatorischen Massnahmen: Hier sind zwingend Korrekturen nötig. Auch den engen Zeitplan für die parlamentarische Beratung stellen wir infrage.“

 

Vernehmlassungsantwort „Too big to Fail“ der FDP.Die Liberalen vom März 2011:

http://www.fdp.ch/images/stories/Dokumente/Vernehmlassungen/20110321_VL_TBTF_d.pdf

 

Massnahmenpapier „Too big to fail“ der FDP.Die Liberalen von August 2010:

http://www.fdp.ch/images/stories/Dokumente/Medienkonferenzen/tbtf/20100817_Positionspapier_TBTF_PK.pdf

 

Kontakte:

Nationalrat Fulvio Pelli, Präsident FDP.Die Liberalen, 079 230 02 03

Nationalrat Philipp Müller, 079 330 20 79

Nationalrat Ruedi Noser, 076 355 66 64

Nationalrätin Martine Brunschwig Graf, Vizepräsidentin FDP-Liberale Fraktion, 079 507 38 00

Noé Blancpain, Kommunikationschef, 078 748 61 63

Philippe Miauton, Pressesprecher, 079 277 68 41