Bundesrat Beat Jans möchte, dass Schweizerinnen und Schweizer künftig keine Kinder mehr im Ausland adoptieren dürfen – das kündigte er Anfang Jahr an. Die FDP reagierte umgehend auf diesen unverhältnismässigen Vorschlag des Justizministers und schlug in der zuständigen Rechtkommission eine Motion vor, um das Verbot zu stoppen.
Heute hat der Nationalrat diese Motion angenommen. FDP-Nationalrat Simone Gianini, der die Motion gemeinsam mit seinen freisinnigen Deputationskolleginnen und -kollegen erarbeitet und im Rat vertreten hat, zeigt sich erleichtert: «Illegale Machenschaften und Missbräuche müssen konsequent bekämpft werden – aber ein totales Verbot ist nicht die Lösung. Ein solcher Schritt würde dem Schutz von Kindern in Not eine wichtige Option entziehen. In gewissen Fällen sind internationale Adoptionen die einzige Möglichkeit, um einem Kind eine Perspektive zu ermöglichen.»
Die Zeit drängt
Nun ist der Ständerat am Zug. Heisst auch er die Motion gut, muss Bundesrat Jans seine Verbotspläne definitiv aufgeben. Gianini mahnt zur Eile: «Seit der Ankündigung der Verbotspläne herrscht grosse Unsicherheit bei betroffenen Familien und Institutionen. Internationale Adoptionen dauern oft mehrere Jahre – die ausgelöste Verunsicherung wirkt faktisch bereits jetzt wie ein Moratorium.» Deshalb sei es zentral, so Gianini, «dass das angekündigte Verbot rasch vom Tisch ist und wir uns gemeinsam auf die Verbesserung der bestehenden Verfahren konzentrieren, statt aus dem System der internationalen Adoptionen auszutreten.» Entscheidend sei eine Stärkung des Rechts und der Unterstützung für adoptierte Personen, damit sie die Möglichkeit haben, ihre Herkunft zu kennen.
Die FDP bleibt dran und wird sich weiterhin mit Nachdruck dafür einsetzen, dass internationale Adoptionen in der Schweiz möglich bleiben.
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