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Neun neue Fraktionsmitglieder stellen sich vor

Wenn am 4. Dezember die neue Legislatur beginnt, treten auch neunneue Freisinnige ihr Amt in der FDP-Liberalen Fraktion an. Hier erzählen sie, worauf sie sich freuen, was sie im Parlament bewegen wollen und wie sie sich vorbereiten.

Benjamin Mühlemann, Ständerat GL

Wie haben Sie den Wahlkampf erlebt?

Es war ein eher ruhiger Wahlkampf. Ich spürte grosse Unterstützung aus der Bevölkerung und habe mich gefreut, dass sich dieser Support am Wahlsonntag auch im Resultat manifestiert hat.

Wofür wollen Sie sich im Ständerat einsetzen?

Im Zentrum steht der Einsatz für die liberalen Werte. Das heisst, gute Rahmenbedingungen und wenig Regulierung für Unternehmen und den Werkplatz. Ebenfalls will ich mich für stabile Beziehungen zur EU einsetzen und hoffe, dass wir in dieser Legislatur Nägel mit Köpfen machen können. Als Glarner Ständerat sind mir zudem gute Infrastrukturen, namentlich Strasse und Schiene, für meinen Kanton ein wichtiges Anliegen.

Worauf freuen Sie sich?

Auf die Menschen sei es in der FD-Liberalen Fraktion aber auch ausserhalb der Partei. Und ich freue mich natürlich aufs Mitgestalten.

Wie bereiten Sie sich auf Ihr Amt vor?

Die Vorbereitung ist anspruchsvoll, da ich noch bis im Frühling Regierungsrat bin. Das Doppelmandat unter einen Hut zu bringen, wird nicht leicht. Ich werde mich aber so rasch wie möglich in die Dossiers einarbeiten.

 

Pascal Broulis, Ständerat VD

Wie haben Sie den Wahlkampf erlebt?

Unser Slogan «Wir machen die Schweiz stark» hat mir gut gefallen. Leider haben uns die Themen Migration und Gesundheitspolitik nicht gerade in die Hände gespielt.

Wofür wollen Sie sich im Ständerat einsetzen?

Natürlich setze ich mich generell für unsere Werte Freiheit und Verantwortung ein. Besonders am Herzen liegen mir die Themen Sozialversicherungen, Bildung und Finanzen.

Worauf freuen Sie sich?

Meinen Kanton Waadt zu vertreten. Der Föderalismus ist eine zentrale Stärke der Schweiz.

Wie bereiten Sie sich auf Ihr Amt vor?

Mit Ruhe und Entschlossenheit.

 

Nadine Gobet, Nationalrätin FR

Wie haben Sie den Wahlkampf erlebt?

Es war eine sehr intensive Zeit, da wir unseren Wahlkampf nahe bei den Leuten geführt haben. Ich war an zahlreichen Veranstaltungen und habe mich mit der Bevölkerung ausgetauscht und den Menschen zugehört. Das war anstrengend, aber auch sehr wertvoll. Schliesslich bin ich als Nationalrätin Volksvertreterin und der Kontakt mit der Bevölkerung ist dabei ein zentrales Element.

Wofür wollen Sie sich im Nationalrat einsetzen?

Ich leite einen Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband, der mehr als 4000 Unternehmen vertritt, die grosse Mehrheit davon KMU mit weniger als zehn Mitarbeitenden. Ich bin also mit den Herausforderungen der KMU-Wirtschaft vertraut und setze mich für gute Rahmenbedingungen von Unternehmen ein, damit wirtschaftliche Erfolge der ganzen Bevölkerung zugute kommen.

Worauf freuen Sie sich?

Ich bin seit über 15 Jahren Grossrätin in Freiburg. Jetzt kommt eine neue Herausforderung, auf die ich mich sehr freue. Ich will meine Ideen und Werte nun auch auf Bundesebene vorantreiben.

Wie bereiten Sie sich auf Ihr Amt vor?

Mit grosser Motivation, aber auch Bescheidenheit. Ich hatte bereits Kontakt mit meinem Vorgänger Jacques Bourgeois und anderen Personen, die mir Informationen über die Funktionsweise des Parlaments und der Fraktion gaben.

 

Simone Gianini, Nationalrat TI

Wie haben Sie den Wahlkampf erlebt?

Es war intensiv und anstrengend, aber auch sehr bereichernd. Durch den intensiven Kontakt mit den Wählerinnen und Wählern erfuhr ich die Erwartungen und Befindlichkeiten direkt und versuche diese als Volksvertreter im Nationalrat verantwortungsvoll umzusetzen.

Wofür wollen Sie sich im Nationalrat einsetzen?

Das Thema Nummer 1, das die Bevölkerung beschäftigt, sind die – zunehmend unhaltbaren – Krankenkassenprämien. Ausserdem habe ich mich schon lange mit Mobilitätsthemen befasst und will mich dafür einsetzen, dass unser Land ein noch besseres und leistungsfähigeres Strassen- und Schienennetz erhält.

Worauf freuen Sie sich?

Die Vereidigung am 4. Dezember wird sicher spannend, da ich den Prozess bisher nur aus dem Fernsehen kenne.

Wie bereiten Sie sich auf Ihr Amt vor?

Ich habe mich bereits während des Wahlkampfs mit den wichtigsten Themen der Bundespolitik auseinandergesetzt und werde dies noch bis zum Legislaturbeginn intensivieren. Als neu gewählter Nationalrat will ich am Anfang vor allem zuhören, lernen und mich in den Kommissionen möglichst zielgerichtet einbringen.

 

Kris Vietze, Nationalrätin TG

Wie haben Sie den Wahlkampf erlebt?

Wir waren unterwegs auf der Strasse, auf Märkten, auf Messen. Dabei haben wir das Gespräch mit der Bevölkerung gesucht, um zu verstehen, wo der Schuh drückt und wo ich mich engagieren kann. Auch wenn ich auf einen Erfolg gehofft hatte, war die Ausgangslage anspruchsvoll und die Wahl – wenn man das Schlussresultat anschaut – kein Selbstläufer. Insofern bin ich dankbar und erleichtert. Ich danke auch den viele Unterstützerinnen und Unterstützern für ihren Einsatz. Es war unser grossartiges Teamwork, das «Kris nach Bern» möglich gemacht hat.

Wofür wollen Sie sich im Nationalrat einsetzen?

Viele Menschen sind verunsichert. International ist die Sicherheitslage kritisch und die vielen Herausforderungen in unserem Land selbst beschäftigen die Bevölkerung zu Recht. Die Polparteien präsentieren der Bevölkerung einfache Gründe für die herrschenden Probleme und suggerieren damit noch einfachere Lösungen. Beide wecken mit unterschiedlichen Vorzeichen bei ihren Wählerinnen und Wählern die Sehnsucht nach einem starken Staat, der Geborgenheit bietet. Dabei reicht ein Blick über die Grenzen oder in die Geschichte, um zu erkennen, was passiert, wenn ein übermächtiger Staat die Gesellschaft steuert. Und wahrscheinlich gibt es auch nichts Unschweizerischeres als das. Um die Fragen der Zeit zu lösen, braucht es eine verantwortungsvolle und lösungsorientierte Sachpolitik, welche die Grundlagen in unserem Land sichert – und zum Zusammenhalt beiträgt: Dabei ist eine starke Wirtschaft zentral. Diese macht uns unabhängig und bildet die Substanz für gesellschaftliche Entwicklungen. Wir brauchen heute mehr denn je machbare und zahlbare Lösungen, die gemeinsam getragen werden. Das ist der einzige Weg, um sicherzustellen, dass unser Land eine freiheitliche, starke und selbstbestimmte Schweiz bleibt. Dazu müssen die Pole, die mit Umverteilung und Migration Daueragitation betreiben, in die realpolitische Pflicht genommen werden – auch wenn sie viel lieber als Volkstribune und Ankläger auftreten, weil das viel mehr Stimmung und Schlagzeilen macht. Ich erwarte, dass sie ihre Verantwortung übernehmen und zu gutschweizerischen Lösungen beitragen.

Worauf freuen Sie sich?

Ich bin mir der grossen Verantwortung bewusst, die ich als Thurgauer FDP-Nationalrätin trage. Ich freue mich auf engagierte Debatten und das gemeinsame Finden von Lösungen, die unser Land nach vorne bringen.

Wie bereiten Sie sich auf Ihr Amt vor?

Die Wintersession startet bald, ich will gut vorbereitet sein. Deswegen setze ich inhaltlich meine Arbeit und Analysen in den verschiedenen Dossiers fort. Ebenso stehe ich im Kontakt mit der FDP-Liberalen Fraktion im Bundeshaus, um mich möglichst rasch in die Arbeit einzubinden.

 

Heinz Theiler, Nationalrat SZ

Wie haben Sie den Wahlkampf erlebt?

Für mich war es nicht das erste Mal, dass ich auf der Hauptliste kandidierte. Aber noch nie stand der Teamgedanke so stark im Vordergrund, wie in diesem Jahr. Unsere Partei hat sich kräftig in diesen Wahlkampf hineingekniet und die Sensation geschafft: Nun besetzen wir zwei der sechs Schwyzer Sitze in Bundesbern. Ich fühlte mich während des ganzen Wahlkampfs stark von der Parteibasis getragen – und diese Ausstrahlung hat sich nach aussen übertragen. Ein tolles Gefühl!

Wofür wollen Sie sich im Nationalrat einsetzen?

Als Präsident des kantonalen Gewerbeverbandes und damit Mitglied der Gewerbekammer stehen bei mir natürlich die Interessen der Gewerblerinnen und Gewerbler zuoberst auf der Traktandenliste. Als langjähriger Finanzpolitiker im Kantonsparlament sind mir aber auch Steuerthemen und die Attraktivität des Werkplatzes Schweiz ein Anliegen. Dazu gehören auch die Themen der Infrastruktur und Verkehrsanbindungen.

 Worauf freuen Sie sich?

Nach zwölf Jahren im Schwyzer Kantonsparlament freut es mich unglaublich, in Bern ein neues Kapitel aufschlagen zu dürfen. Ich bin stolz, dass ich als Carrosseriemeister die Stimme der Gewerbler sein, als Innerschwyzer die Bergregionen vertreten und als Liberaler für unsere Überzeugungen einstehen darf. Ich erachte es als Privileg, dem ich mit Demut begegne – denn jetzt beginnt die wirkliche Arbeit, die Bewährungsprobe.

Wie bereiten Sie sich auf Ihr Amt vor?

Auf der einen Seite muss ich meinen Carrosseriebetrieb mit acht Angestellten anders organisieren, was ich mit meinen Mitarbeitenden bereits abgesprochen habe. Auf der anderen Seite habe ich mit Petra Gössi wohl die versierteste Person, mit der ich mich schon seit dem Wahlsonntag regelmässig über die bevorstehenden Herausforderungen austausche. Die Vorfreude ist sehr gross und ich hoffe, dass sie noch lange anhält.

 

Simon Michel, Nationalrat SO

Wie haben Sie den Wahlkampf erlebt?

Wir waren im Team von Anfang an gut aufgestellt, haben die vergangenen Wahlen analysiert, und unsere Strategie und Ziele festgelegt. Unsere Partei braucht wieder mehr Unternehmer und Praktiker, um in der Bevölkerung glaubwürdig zu sein. Also haben wir uns darauf fokussiert. Im Kanton Solothurn kam erschwerend dazu, dass wir uns auf zwei geografische Listen aufgeteilt haben. Im Nachhinein müssen wir eingestehen, dass das ein Fehler war. Auch bei uns hat die FDP Wähleranteile verloren. Die zusätzlich erhoffte Mobilisierung durch zwei Listen vermochte den nationalen Trend nicht bremsen. Die Stimmung und die Zusammenarbeit in der Partei waren aber von Anfang an gut. Ich war beeindruckt ab dem Wahlkampf von Daniel Probst, Markus Spielmann und Martin Rufer. Sie gehören nach Bern. Sie können das.

Wofür wollen Sie sich im Nationalrat einsetzen?

Während ich im Kanton auf Finanzen und Sport fokussiere, werde ich mich auf nationaler Ebene verstärkt mit aussenpolitischen und wirtschaftsrelevanten Fragestellungen auseinandersetzen wollen. Die Kommissionen für die 52. Legislatur sind aber in der Fraktion noch nicht abschliessend zugeteilt.

Worauf freuen Sie sich?

Auf die vielen Begegnungen und die Möglichkeit mein Netzwerk und Wissen für unsere liberalen Werte einzubringen. Zudem muss es uns als Partei gelingen, den Rückgang zu stoppen und wieder Wähleranteile zu gewinnen. Auch dafür werde ich mich einsetzen. Ich will einen Beitrag leisten, dass Freisinnige, die wir an SVP und GLP verloren haben, zurück nach Hause kommen. Dafür müssen wir einfacher und pointierter werden. Wir müssen auf Themen fokussieren, die für unsere Bevölkerung wirklich relevant sind. Der Kanton Bern zum Beispiel hat viermal mehr Sitze im Nationalrat als Solothurn, aber auch bloss einen FDP-Vertreter. Das kann nicht sein.

Wie bereiten Sie sich auf Ihr Amt vor?

Bei Ypsomed bin ich gut aufgestellt. Wir haben starke Teams mit viel Eigenverantwortung und Kompetenz. Politisch stelle ich aktuell meinen Stab zusammen: Planung, Logistik, Inhalte, Kommunikation. Leider werde ich einige meiner aktuellen Mandate abgeben müssen. Das bedaure ich, ist aber normal.

 

Bettina Balmer, Nationalrätin ZH

Wie haben Sie den Wahlkampf erlebt?

Es war intensiv, aber auch positiv. Unterstützung zu spüren, gibt viel Energie. Es war toll, wie viele Leute mir geholfen und mich beim Wahlkampf unterstützt haben. Weniger schön war der bürokratische Aufwand, den die neuen Transparenzvorschriften verursacht haben.

Wofür wollen Sie sich im Nationalrat einsetzen?

Als Ärztin liegt mir natürlich die Gesundheitspolitik nahe. Dadurch wurde ich politisiert und will mich deshalb auch einbringen. Zudem freue ich mich darauf, die Individualbesteuerung im politischen Prozess zu begleiten, da mir diese am Herzen liegt. Ich interessiere mich aber auch für Innovationsthemen und den Werkplatz Schweiz.

Worauf freuen Sie sich?

Ich freue mich auf den Parlamentsbetrieb, neue Leute und Bekanntschaften. Einen kleinen Teil zur Schweiz beizutragen, wird sicher spannend, wobei ich auch Respekt vor dieser Aufgabe habe.

Wie bereiten Sie sich auf Ihr Amt vor?

Ich lese alle Unterlagen und spreche mit bisherigen Parlamentariern. Dazu kommt Organisatorisches. Ich suche eine Assistenz und muss meinen Dienstplan im Spital anpassen.

 

 

Cyril Aellen, Nationalrat GE

Wie haben Sie den Wahlkampf erlebt?

Wahlkampf ist immer ein Höhepunkt im politischen Leben. Auch als Grossrat des Kantons Genf pflege ich bereits viel Kontakt mit der Bevölkerung, das hat sich nun noch intensiviert. Ich geniesse diesen Austausch, da ich so die Erwartungen der Bevölkerung besser verstehen kann.

Wofür wollen Sie sich im Nationalrat einsetzen?

Die geopolitischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen beschäftigen die Menschen in unserem Land. Die FDP muss zeigen, dass sie im Parlament eine wichtige Rolle spielt. Die FDP muss bei den Reformen, die die Bevölkerung erwartet, eine Führungsrolle übernehmen, zum Beispiel im Bereich der Sicherheit und der Sozialversicherungen.

Worauf freuen Sie sich?

Ich freue mich auf die gute Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen im Nationalrat, insbesondere mit den anderen Mitgliedern der Fraktion. Das politische System der Schweiz, die halbdirekte Demokratie und die kulturelle Vielfalt zeichnen unser Land aus.

Wie bereiten Sie sich auf Ihr Amt vor?

Das Nationalratsamt erfordert eine gute persönliche, familiäre und berufliche Organisation. Ich versuche meinen Tagesablauf so gut wie möglich zu planen und zeitraubende Tätigkeiten zu reduzieren. Zudem will ich meine Deutschkenntnisse verbessern.