Am 24. August 2018 hat sich eine kleine Gruppe FDP-Frauen Graubünden in Tigignas/Parsonz getroffen. Dort wurden wir von Astrid Thurner, Drogistin und Hoömopathin herzlich zu einer Wanderung nach Fotgs begrüsst. Bereits vor Ort wurde fachkundig die Pflanzenkunde mit dem Meisterwurz begonnen. Dieser, so erklärte Astrid, wurde früher auch als Tabakersatz, als Tee bei Magen-Darmleiden oder Leber-und Gallenleiden oder als Zugsalbe verwendet. Den ganzen Weg über gab es viel zu entdecken und gespannt hörten wir den interessanten Ausführungen zu.
In der warmen Maiensässhütte der Familie Thurner angekommen konnten wir dann einiges über das Edelweiss erfahren und dabei auch einen warmen Edelweisstee, bzw. Schnaps sowie einen feinen Rötelikuchen geniessen. Die steilen Südhänge und der karge Kalksteinboden bieten idealen Lebensraum für die seltene Blume. Sie besitzt eine ausgeklügelte Überlebensstrategie und einmal gepflückt, behält sie Jahrhunderte lang ihre Form und Farbe. Darum nennen wir Rätoromanen das Edelweiss „Alv etern“, was so viel wie die ewige Blume heisst», erklärte uns Astrid Thurner. Unsere Plantagen liegen auf 1600 Meter oberhalb Savognin und auf 2000 Meter oberhalb St. Moritz. Geerntet wird in Handarbeit. Mit Schere und Sichel wird jede einzelne Blume geschnitten. Der richtige Zeitpunkt der Ernte ist sehr wichtig, er sei dann, wenn die Blumen ihre volle Kraft zeigen. Das ist normalerweise Mitte Juli der Fall, dann ist die Konzentration der Wirkstoffe am höchsten. In der Drogaria Surses in Savognin wird dann die Naturkosmetik Linie sowie Tees und Schnaps aus Edelweiss produziert. Nach den Erläuterungen besichtigten wir noch das Edelweissfeld, bevor wir über die Waldstrasse wieder nach Tigignas zurückkehrten, dies nicht ohne noch eine feine Edelweisscréme erhalten zu haben.
Cordial angraztg tgi vagn dastgea far ena visita a Fotgs!
Pünktlich um 16.00 fanden wir uns dann in der Tgesa Carisch in Riom ein. Dort wurde uns fachkundig ein Rundgang durch die Salons, mit den frisch renovierten wertvollen Tapeten und Vorhängen ausgekleideten Räumlichkeiten gezeigt, die vom Paris der Belle Epoque und von der Emigrantenfamilie Carisch erzählen. Ebenfalls stand die Besichtigung der Clavadeira auf dem Programm. Origen eröffnete 2015 das langersehnte Wintertheater in der Scheune von Sontga Crousch. Mit den Theaterräumen in der „Clavadeira“ erhielt das Festival erstmals eine ganzjährig bespielbare Infrastruktur.
Erstmals und als Ausnahme verlieh dieses Jahr der Schweizer Heimatschutz den begehrten Wakkerpreis nicht an eine Gemeinde, sondern an eine kulturelle Organisation. Preisträgerin 2018 war die Stiftung «Nova Fundaziun Origen» im Bündner Dorf Riom.
Zum Abschluss besuchten wir noch das Atelier “Pôss” welches sich ganz der Verarbeitung von Schafwolle verschrieben hat. Schurwolle ist ein kostbarer Rohstoff, der zum Wohlbefinden des Menschen beitragen kann.
Lucia Netzer-Peduzzi leitet seit 2003 die Manufaktur.Im Atelier Pôss arbeiten Frauen aus der Region und erschaffen in aufwändiger Handarbeit die Produkte, so wird die Werkstätte zum kleinen Arbeitgeber in einer Region: ein Zeichen für die Lebenskraft unserer Bergtäler.
Fachkundig, kompetent, mit viel Engagement erzählte uns Lucia von ihrer Arbeit und ihren Produkten. Wir hätten noch lange zugehört…. doch jeder Tag geht einmal zu Ende!
Cordial angraztg a tots per igl bel de!
Für den Vorstand der FDP-Frauen Graubünden
Gaby Thomann-Frank