Rechnung 2019: Überschuss für Sofortmassnahmen nutzen. Mittelfristig müssen Steuersenkungen für die Bevölkerung folgen.

Die FDP.Die Liberalen Basel-Stadt hat die Rechnung 2019 des Kantons zur Kenntnis genommen. Ermöglicht hat dieses hervorragende Ergebnis nicht zuletzt die gut funktionierende lokale Wirtschaft. Auch ohne Sondereffekte hat die Rechnung einen strukturellen Überschuss. Das heisst, der Kanton nimmt zu viel Geld ein. In der heutigen ausserordentlichen Lage ist das zwar positiv zu werten, denn der Überschuss schafft den notwendigen Handlungsspielraum für Sofortmassnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft. Mittelfristig gibt es für die FDP aber nur eine Antwort auf den strukturellen Überschuss: Die Steuern für die Bevölkerung müssen gesenkt werden.

746 Millionen Franken Überschuss präsentierte der Regierungsrat heute. Auch wenn ein grosser Teil des kommunizierten Überschusses der Kantonsrechnung Einmaleffekte darstellen, ist der Überschuss sehr hoch. Im Grundsatz soll der Staat nur so viel Geld einnehmen, wie er für die Deckung der notwendigen Aufwände braucht. In Basel gehören aber Millionenüberschüsse im dreistelligen Bereich inzwischen fast zur Regel und nicht zur Ausnahme.

Die FDP begrüsst eine vorsichtige und zurückhaltende Budgetierung. Und natürlich soll der Finanzplan regelmässig angepasst und auf die zukünftigen Erwartungen ausgerichtet werden. Ein jedes Jahr wiederkehrender struktureller Überschuss bedeutet aber nichts anderes, als dass der Kanton mehr Geld einnimmt, als er effektiv benötigt. Daher sieht die FDP mittelfristig nur eine Lösung, um den strukturellen Überschuss zu beseitigen: Eine Reduktion des Fiskalertrags und damit Steuersenkungen für die Bevölkerung.

Kurzfristig gewährt der Überschuss Handlungsspielraum für die Unterstützung der Unternehmen. Die Unternehmen haben einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass der Kanton Basel-Stadt heute so gut dasteht. Die FDP unterstützt das angekündigte Massnahmenpaket der Regierung zu Gunsten baselstädischer Unternehmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus und hat bereits weiterführende Massnahmen (Link) als Ergänzung zum Paket gefordert.

In der jetzigen ausserordentlichen Lage braucht es ausserordentliche Massnahmen im Sinne von Soforthilfe für Unternehmen, Angestellte und auch für Selbständige, die derzeit zwischen Stuhl und Bank fallen. Und zwar umgehend. Wir müssen jetzt den Kollaps der Wirtschaft verhindern. Dieser würde vor allem viele KMU und Selbständigerwerbende zum Opfer fallen, die Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft wären verheerend. Aufgrund des hohen Überschusses ist zu prüfen, ob das Massnahmenpaket nicht finanziell weiter aufgestockt werden kann.

Luca Urgese