Postulat Freiwilligenarbeit fördern und nicht behindern!

Die Verkehrskommission der Stadt Luzern (VKL) ist ein Fachorgan, das zuhanden der zuständigen Behörden zu bedeutsamen verkehrspolitischen Fragen und zu allen Verkehrsplanungen und -Massnahmen, die für die Stadt wichtig sind, Stellung nimmt. Neben den Mitgliedern aus dem Kantonsrat, Grossen Stadtrat setzt sich die Kommission auch aus je einem Mitglied aus insgesamt 13 Organisationen, darunter der Verband der städtischen Quartiervereine, zusammen. Die Mitglieder der VKL sollten Wohnsitz oder Arbeitsplatz in der Stadt Luzern haben, wobei deren Wahl durch den Stadtrat erfolgt.  

Für die nächste Wahl hat der Verband der städtischen Quartiervereine einen fachlich ausgezeichnet qualifizierten Mann nominiert, wobei der Stadtrat dessen Wahl unter Verweis auf das beschlossene Gleichstellungsprogramm verweigert hat. Demnach sollen Kommissionen, die vom Stadtrat eingesetzt werden, nach Möglichkeit mit einer Geschlechterquote von mindestens 33 Prozent zusammengesetzt werden. Diese Vorgabe verfehlt die VKL in ihrer aktuellen Zusammensetzung deutlich. 

Keine bürokratischen Auflagen für ehrenamtlich engagierte Organisationen! 

Die Unterzeichnenden des Postulats teilen das Anliegen des Stadtrats, in der VKL, wenn immer möglich, eine angemessene Vertretung beider Geschlechter zu verlangen. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass es für die betroffenen Organisationen oftmals schwierig bzw. nicht möglich ist, Frauen für das Thema Verkehrspolitik zu begeistern. «Es erscheint stossend, wenn ausgerechnet Organisationen, welche sich freiwillig engagieren und anerkanntermassen qualifizierte Personen vorschlagen, mit derartigen Forderungen konfrontiert werden. Der vernehmbare Ärger der betroffenen Organisation über die Nichtwahl durch den Stadtrat ist daher mehr als verständlich», so Fabian Reinhard, Erstunterzeichner des Postulats.  
Die Unterzeichnenden bitten daher den Stadtrat zu prüfen, ob die von ihm beschlossene Quote bei der Wahl von Personen aus Freiwilligenorganisationen im Einzelfall ausgesetzt werden kann, um zu verhindern, dass sich Freiwillige nicht mehr in Gremien engagieren können, weil die dafür qualifizierteste Person, die bereit ist, die Funktion wahrzunehmen, eine Geschlechterquote nicht erfüllt. Zudem wird der Stadtrat gebeten, auf den konkreten Fall, der Wahl einer Nachfolge der Vertretung des Verbands der Quartiervereine, nochmals zurückzukommen. 

Fabian Reinhard
Marco Baumann