Laues Lüftchen für eine Forschungsoffensive

Grosser Rat unterstützt FDP-Vorstoss nur halbherzig: Mit der Motion 22.60 verlangte die FDP-Fraktion die Lancierung einer Forschungsoffensive, welche möglichst CO2-neutralen Technologien zur Verbesserung der Stromversorgungssicherheit Schub verleiht (Produktion und Speicherung). Der Regierungsrat war bereit, die Forderung im Rahmen eines Postulates zu prüfen. Der Grosse Rat folgte dieser Argumentation mit 89:40 Stimmen.

Die Zeit ist das Argument, weshalb die FDP-Fraktion an der Motion festhalten wollte. Erstaunt mussten wir während der Ratsdebatte zur Kenntnis nehmen, dass alle anderen Fraktionen – ausser der SVP, welche gar nichts wollte – bei der Forschung "osem Aargau, füre Aargau" nicht mitmachen wollen. Die Ratsmehrheit will lieber einen vertieften Bericht und "de luege mer emol". Für den Kanton Aargau als der Forschungskanton im Energiebereich findet dies die FDP-Fraktion bedauerlich.
 
Wie geht es weiter?
Eine erste Auslegeordnung zu den Finanzströmen in der Energieforschung hat der Regierungsrat bereits bei der Beantwortung der Motion vorgenommen. Wir sind gespannt, was die vertiefte Überprüfung der bestehenden Finanzierungsgefässe zugunsten der Energieforschung nun zutage fördern wird.
 
Gerne hätte ich den Rat aufgerufen, den Willen des Kantons Aargau zu bekunden, unserem starken Standort in der Energieforschung mit dem Paul-Scherrer-Institut sowie der Fachhochschule Nordwestschweiz und den zahlreichen Unternehmen mit innovativen Produkten in der Elektrotechnik und aus der Energiebranche, Schub zu verleihen. Wir mussten jedoch zur Kenntnis nehmen, dass offenbar der Wille für eine schnelle Forschungsoffensive fehlt. Die FDP hat jedoch lieber der Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach und die Fraktion hat deshalb der Überweisung der Motion als Postulat zugestimmt.