Kabelnetz ist keine Gemeindeaufgabe mehr

Wer ein gewisses Alter hat, erinnert sich an den Antennenwald auf den Dächern von Reinach. Damals hatte jedes Haus seine eigene Fernsehantenne, die nota bene je nach Wind und Wetter es erlaubte, in ein befriedigendes oder unbefriedigendes Fernsehbild zu schauen.

Richtigerweise hat Reinach vor ca. 50 Jahren eine Gemeinschaftsantenne und ein Kabelnetz gebaut, um Radio- und TV-Programme in die Haushalte zu übertragen. Ein wichtiger Treiber dabei war, dass man die Verschandelung des Ortsbildes durch Antennen (für den terrestrischen Empfang) und Parabolspiegel (für den Empfang via Satelliten) verhindern wollte. Dabei wurde auch die Bildqualität um einiges stabiler und besser. In der Zwischenzeit gab es technologische Fortschritte und das Kabelnetz überträgt auch Signale für die Telefonie und das Internet. Die Gemeinde hat auf dem Gemeindegebiet jedoch kein Monopol für diese Angebote. Haushalte haben die Wahl aus mehreren Providern. Dadurch hat sich die Rolle der Gemeinde Reinach geändert und es ist richtig, dass die Gemeinde nicht mehr als Konkurrent zu einem vielfältigen Angebot der Privatwirtschaft auftritt. Das Betreiben eines Kabelnetzes gehört nicht mehr zur Grundaufgabe einer Gemeinde. Ich erachte es somit als folgerichtig, dass Reinach ihr Kabelnetz an den Meistbietenden verkauft. Zudem wäre der finanzielle und personelle Aufwand für die permanenten Instandhaltungen und Investitionen in die neue Kabeltechnologie zu gross.

Aus diesen Gründen stimme ich JA zum Kabelnetzverkauf.

Thierry Bloch, FDP Reinach

Thierry Bloch