Grosses Entwicklungspotential ist vorhanden

Die Geschäftsleitung der FDP.Die Liberalen blickt auf ein aussergewöhnliches Jahr zurück. Kantonalpräsidentin Marlene Müller wünschte sich an der virtuellen GV, dass man sich bald wieder physisch treffen kann.

Das 7. Schwyzer Forum für Wirtschaft und Umwelt letzten August war der letzte FDP-Anlass, an dem sich die Liberalen und ihre interessierten Gäste physisch getroffen haben. «Das fehlt uns», sagte am Donnerstagabend Kantonalparteipräsidentin Marlene Müller aus Wollerau an der virtuellen GV. «Als Partei wird man mit öffentlichen Anlässen, Veranstaltungen oder auch mit Standaktionen wahrgenommen. Dies alles ist aktuell nicht möglich und ich hoffe, dass wir bald wieder in die Normalität zurückkehren.»

Gute Kandidatinnen wären vorhanden gewesen

Marlene Müller zog an der GV, an welcher 39 Delegierte virtuell teilnahmen, Bilanz über das vergangene Jahr. Bei den Regierungsratswahlen habe man mit den amtierenden Regierungsräten Petra Steimen-Rickenbacher und Kaspar Michel die besten Resultate erzielt und bei den Kantonsratswahlen musste der Verlust eines Restmandates beklagt werden. «Das bedauern wir natürlich», so Müller. Ebenso bedauert sie, dass der Schwyzer Kantonsrat nur noch 10 Frauen stellt. Innerhalb der FDP-Fraktion ist die Parteipräsidentin die einzige Frau. «Wir hatten in fast allen Gemeinden hervorragende Kandidatinnen auf der Liste. Schade, dass dies vom Stimmvolk nicht goutiert wurde.» Politisch gesehen konnte die FDP mit dem deutlichen Ja zum Gegenvorschlag zur Initiative «Geld zurück in den Kanton Schwyz» einen Erfolg verbuchen. Schade ist, dass die Teilrevision des Volksschulgesetzes mit der Schaffung von Leistungsklassen auf der Sekundarstufe 1 scheiterte. «Das war ein wichtiges, liberales Anliegen.» Informationen gab es auch seitens des Schwyzer Kantonsrates Ivo Husi als Fraktionspräsident. Nebst den üblichen Sitzungen vor den Sessionen treffen sich die FDP-Fraktionsmitglieder neu auch zu themenbezogenen Workshops, was bereits in ersten Vorstössen Wirkung zeigt. Der gesamten Geschäftsleitung wurde die Entlastung erteilt. Ebenso wurden die Rechenschaftsberichte, die Rechnung und das Budget ohne Gegenmehr genehmigt.

Es tut sich was

Eröffnet wurde die GV von einem spannenden wie auch informativen Referat von Ueli Betschart, dem Leiter der im Oktober 2019 neu geschaffenen, kantonalen Koordinationsstelle für Entwicklungsschwerpunkte. Mit einem negativen Pendlersaldo von 16'000 Berufstätigen, einem der tiefsten Bruttoinlandprodukte und dem gegenüber einem hohen Pro-Kopf-Einkommen besteht im Kanton Schwyz hoher Bedarf für Entwicklungsprojekte und Ansiedlungen für Firmen. Im Vortrag von Ueli Betschart wurde klar, wie aufwändig und komplex solche Projekte sind und dass sehr viele Beteiligte involviert sind. Einige Standorte sind inzwischen über die Lösungsfindung hinaus im Prozess der planerischen Sicherung und im bekanntesten Beispiel mit dem Zeughausareal in Seewen-Schwyz in der Erschliessung und Bereitstellung. Ob ihm nicht der Schnauf ausgehe, fragte Marlene Müller Ueli Betschart. «Nein, es braucht viel Aufbauarbeit, aber langsam können die ersten Früchte geerntet werden. Das motiviert natürlich sehr», so Betschart.

Text: Roger Bürgler

Legende zum Bild

«In der Bevölkerung ist eine gewisse Entwicklungsmüdigkeit spürbar», sagt Ueli Betschart, Projektleiter der Agglomerationsprogramme vom Amt für Raumentwicklung an der virtuellen GV der FDP.Die Liberalen des Kantons Schwyz.

Bild: Screenshot