Fehlender Mut beim Blick in die Zukunft

Freie Schulwahl stösst beim Regierungsrat auf taube Ohren: Vergangenen Sommer stellte die FDP-Fraktion dem Regierungsrat Fragen in einer Interpellation zur freien Schulwahl. Letztmals wurde vor mehr als zehn Jahren über die freie Schulwahl diskutiert. Dabei geht und ging es in keiner Art und Weise um einen Angriff auf die Volksschule; im Gegenteil mit mehr Wettbewerb soll die Qualität gesteigert und die Aargauer Volksschule gestärkt werden. Das Ziel der Interpellation war eine Auslegeordnung der Aargauer Volksschule. Die Chance dafür wurde vom Regierungsrat leider mehr schlecht als recht wahrgenommen.

Die Fraktionsinterpellation beinhaltete Fragen wie beispielsweise der Regierungsrat die freie Schulwahl vor dem Hintergrund der Diskussionen um die Einführung von Tagesschulen beurteilt oder wie die freie Schulwahl im Kanton Aargau an der Volksschule umgesetzt werden könnte.
 
Punkte der Einigkeit
Die FDP-Fraktion ist mit dem Regierungsrat einig, dass die staatliche Schule der einzige Ort im Leben eines Menschen ist, in dem er unabhängig von seiner sozialen, religiösen oder kulturellen Herkunft über eine lange Zeit mit anderen zusammen ist. Deshalb ist es essentiell, die Volksschule attraktiv, modern und leistungsstark zu gestalten.
 
Regieren heisst Vorhersehen
Aus unserer Sicht fehlt dem Regierungsrat jedoch der Mut, dem Bildungswesen den heutigen Umständen gebührend Rechnung zu tragen. Die Gesellschaft wandelt sich stetig und die Menschen und unsere Kinder wurden und werden individueller. "Gouverner c'est prévoir", Regieren heisst Vorhersehen, gemäss dem Zitat von Emile de Girardin. Wo bleibt beim Aargauer Regierungsrat das Vorhersehen in der Bildungspolitik? Bei der Beantwortung der einzelnen Fragen zur freien Schulwahl zeigt sich der Regierungsrat dermassen knapp, dass gar von Desinteresse gesprochen werden könnte. Was wären seine Gedanken zu mehr Wettbewerb in der Volksschule? Was ist seine Meinung zu öffentlich-rechtlichen, nicht gewinnorientierten Schulen neben den bestehenden Staats- und Privatschulen? Ich bleibe am Ball und werde Gespräche mit Grossräten aus anderen Fraktionen suchen.