Es kann sich nicht jeder „Bio“-Preise leisten

Die „Fair Food“-Initiative und die Initiative für Ernährungssouveränität verfolgen ähnliche Ziele. Sie wollen, dass die komplette Lebensmittel-Produktion in der Schweiz fair und nachhaltig sein soll. Sie verlangen auch faire Arbeitsbedingungen in der Branche, eine genauere Deklaration der Lebensmittel und sie wollen die Lebensmittelverschwendung bekämpfen.

Die „Fair Food“-Initiative verlangt bei den Importen eine Produktionskontrolle, die nicht durchsetzbar ist. Wie sollen wir Schweizer ins Ausland gehen, um den Herstellern auf die Finger zu schauen? Bei der Initiative für Ernährungssouveränität soll der Staat für mehr landwirtschaftliche Arbeitsplätze sorgen. Also eine klare Einmischung in den Arbeitsmarkt. Zudem will sie den Markt abschotten und auf Importe saftige Zölle erheben.

All diese Forderungen würden für die Kontrollen einen riesigen bürokratischen Aufwand bedeuten. Das und die Verknappung der Lebensmittel würde eine Verteuerung der Produkte auf „Bio“-Niveau zur Folge haben. Wer schon einmal Bio-Produkte gekauft hat, weiss, dass diese um ein mehrfaches teurer sind.

Die Initiativen verletzen zudem bestehende Handelsabkommen mit anderen Ländern. Ich bin der Meinung, dass unsere geltenden Bestimmungen und Gesetze genügen. Sie verlangen bereits heute sehr hohe Anforderungen an Qualität, Nachhaltigkeit und die Import-Vorgaben. Für alles weitere appelliere ich an die Eigenverantwortung.

Ich finde es heuchlerisch, in der Schweiz die Produkte mit solchen Abstimmungen zu verteuern und dann aber im nahen Ausland billiges Fleisch und Milchprodukte zu kaufen. Deshalb stimme ich am 23. September 2018 NEIN zur den beiden unnötigen Initiativen.

Albert Vitali
Nationalrat, Oberkirch