Versorgung mit medizinischem Material sicherstellen

Serie: FDP-Fraktionsvorstösse zu Corona

Was lernen wir aus der Coronakrise für die Versorgung mit dringend notwendigen Medikamenten und medizinischem Material? Die FDP fordert vom Bundesrat Antworten und hat während der Corona-Session einen entsprechenden Vorstoss eingereicht.
 

Unser Gesundheitssystem war angesichts seiner hohen Qualität und Professionalität den durch das Coronavirus verursachten Herausforderungen  gewachsen. Es wurden allerdings auch Mängel deutlich. Einer davon betrifft die Verfügbarkeit von  Medikamenten und medizinischem Material und – weniger direkt – von Impfstoffen. Krankenhäuser waren mit Engpässen konfrontiert, die bei einem anderen Verlauf der Krise sehr ernste Folgen gehabt hätten. 

Es muss nun darum gehen, aus den Ereignissen der letzten Monate die richtigen Lehren zu ziehen und die Strategie bezüglich der Versorgung der Schweizer Bevölkerung mit kritischen Gesundheitsgütern zu überprüfen und allenfalls neu auszurichten. So kommen wir mit Kraft aus der Krise und sind für eine allfällige spätere besser gerüstet. 

Auftrag an den Bundesrat

Darum fordert die FDP den Bundesrat auf, die für die Notversorgung unentbehrlichen Medikamente, Impfstoffe und medizinischen Geräte klar zu definieren. Zudem soll er Umsetzungsvorschläge erarbeiten, wie deren Verfügbarkeit in kritischen Situationen sicherzustellen ist. 
Es sollen unter anderem die folgenden Optionen geprüft werden:

  1. Stärkung der Zusammenarbeit auf europäischer Ebene, um Lieferketten zu sichern und eine gemeinsame Produktion von unentbehrlichen Medikamenten, Impfstoffen und medizinischem Material in Krisenzeiten zu gewährleisten. 
  2. Abschluss von Leistungsaufträgen mit Schweizer Unternehmen zur Stärkung der inländischen Produktion von wichtigen Medikamenten, Impfstoffen etc.
  3. Für den Fall einer Gesundheitskrise müssen Pflichtlager von Medikamenten, Impfstoffen und medizinischem Material vorgehalten werden. Zunächst ist zu analysieren, weshalb es in der jetzigen Krise zu Knappheiten gekommen ist undob allenfalls diesbezügliche Weisungen und Empfehlungen nicht eingehalten wurden. Anschliessend ist ein Bedarf zu definieren und die Möglichkeit zu prüfen, wie das Volumen dieser Mindestvorräte vergrössert werden kann.
  4. Einrichtung eines zentralisierten und digitalisierten Inventars der wichtigsten medizinischen Güter schweizweit.
     
Regine Sauter