Lohnungleichheit: Wie aussagekräftig ist die momentane Erhebungsart?

 

geschrieben von Ruedi Noser, Nationalrat ZH

noser

Dass eine Ungleichheit bei den Löhnen zwischen Mann und Frau herrscht, bestreite weder ich, noch sonst ein vernünftig denkender Mensch in der Schweiz. Ich bezweifle jedoch, dass die offiziellen Zahlen durch eine korrekte Methodik zustande gekommen sind. Deshalb habe ich ein Postulat (14.3388) eingereicht und den Bundesrat aufgefordert die Erhebungsmethode zu untersuchen, zu aktualisieren und zu ergänzen.

 

 

 

Wichtige Faktoren wie Berufserfahrung, Sprachkenntnisse, Weiterbildungen und früherer Beschäftigungsgrad werden heute leider nicht berücksichtigt. Sie haben aber einen grossen Einfluss auf den Lohn den eine Person erhält. So ist es ja nur logisch und fair, dass eine Person mit mehr Weiterbildungen, mehr Erfahrung und mehr Fremdsprachenkenntnissen auch mehr Lohn erhält, selbst wenn es sich um die gleiche Stelle handelt. In der Statistik steht dann aber nur "Mann erhält für die gleiche Stelle mehr Lohn als Frau".

 

Weiter wird die Statistik durch wenige Spitzensaläre verfälscht. Dieses Problem könnte behoben werden, wenn die Berechnung auf Basis des Medianwerts vorgenommen wird.

 

Der Bundesrat sieht zwar die bisherige Methode auf dem neusten wissenschaftlichen Stand und international anerkannt, beantragt aber im Sinne der Transparenz und der Herstellung eines Konsens die Annahme des Postulates. Ich freue mich auf eine lebhafte und sachliche Debatte zu diesem wichtigen Thema.