Ein zweiter Gotthard-Tunnel statt Isolation

 

geschrieben von Giovanni Merlini, Nationalrat TI

20140722

Ferienzeit bedeutet jeweils Stauzeit am Gotthard: Kilometerlang reihen sich die Fahrzeuge der Ferienhungrigen. Das Nadelöhr Gotthard-Tunnel ist die wichtigste Verbindung zwischen dem kalten Norden und dem sonnigen Süden Europas.

 

 

 

Der Strassentunnel hat aber auch eine wirtschaftlich grosse Bedeutung: Im Jahr 2012 erfolgten 42 Prozent aller alpenüberquerenden Schwertransporte durch die 16,9 km lange Röhre. Für den Kanton Tessin ist der Gotthard-Tunnel lebensnotwendig, ist er doch die zentrale Verbindung zum Rest der Schweiz.

 

Anlässlich des furchtbaren Verkehrsunfalls im Gotthardtunnel von 2001 haben wir erlebt, was es bedeutet, während mehrerer Monate vom Rest der Schweiz gänzlich abgeschnitten zu sein. Die Folgen für unsere stark vernetzte kantonale Wirtschaft waren verheerend. Regelmässige Totalsperrungen zwecks Unterhaltsarbeiten - im September 2014 während insgesamt 12 Nächten - gehören zum Alltag.

 

Der Bau einer zweiten Gotthard-Röhre für die anstehende Gesamtsanierung würde dieser prekären Situation ein Ende bereiten. Eine zweite Röhre ermöglicht – auch unter Berücksichtigung des Alpenschutzartikels – die Verbindung in den Süden permanent aufrecht zu erhalten. Ein Bundesstaat, der seinen Föderalismus ernst nimmt, kann sich nicht leisten, dass einer seiner Kantone isoliert bleibt. Deshalb: Ja zur Gotthard-Röhre für die Renovation –per l'amore della Svizzera.