Fair-Food-Initiative: Alles andere als fair!

Mit der Fair-Food-Initiative wollen uns die Grünen mit staatlichen Produktionsvorschriften diktieren, was auf unsere Teller kommt. Die Initiative greift massiv in die Wahlfreiheit der Konsumentinnen und Konsumenten ein, lässt die Lebensmittelpreise in die Höhe schiessen und kreiert ein riesiges Bürokratiemonster. Dies ist ein starker Widerspruch zu unserer liberalen Gesellschaft und muss verhindert werden.
 

Nachhaltig produzierte Produkte liegen im Trend. Immer mehr Leute machen sich über eine nachhaltige Ernährung Gedanken. Dies zeigt sich insbesondere darin, dass sich der Umsatz von Fair-Trade-Produkten in den letzten fünf Jahren verdoppelt halt. Die radikalgrüne Fair-Food-Initiative will nun diesen Trend zum Zwang machen und den Verkauf von Lebensmitteln, die nicht einem ökologischen und sozialen Höchststandard entsprechen, in der Schweiz verbieten. Dies hätte gravierende Auswirkungen auf die gesamte Produktionskette. Inländische Betriebe müssten ihre gesamte Produktionsstätte an den neuen ökologischen Standard anpassen, andernfalls drohen Verkaufsverbote; ausländische Betriebe müssten den Anforderungen ebenfalls genügen, ansonsten könnten sie ihr Produkt nicht mehr in die Schweiz importieren. 

Hinter jeder Orange ein Kontrolleur
Um den verlangten Höchststandard durchzusetzen, müsste jedes Produkt, das auf dem Schweizer Markt verkauft wird, kontrolliert werden. Es entstünde ein riesiger staatlicher Kontrollapparat– sowohl im In- wie auch im Ausland. In der Praxis hiesse das, bei jeder Orange müsste ein Kontrolleur sicherstellen, dass die gesamte Produktion der Orange nach dem Schweizer Standard erfolgt ist. Gemäss dem Bundesrat wären solche Kontrollen im Ausland «äusserst schwierig bis unmöglich». Ganz zu schweigen von den immensen Kosten, die diese völlig übertriebenen Kontrollen mit sich brächten. 

Delikatessen verschwinden aus den Läden
Die Folgen dieser unnötigen Kontrollen wären gravierend. Unzählige inländische und ausländische Betriebe können es sich nicht leisten, ihren gesamten Betrieb umzukrempeln, um dem neuen Höchststandard gerecht zu werden. Nehmen wir als Beispiel einen kleinen Schweizer Käseproduzenten. Für ihn wäre es viel zu kostenaufwendig, seinen gesamten Betrieb umzustellen, um den neuen Ansprüchen der Kontrollen zu genügen. Für ihn lohnt es sich dann allenfalls nicht mehr zu produzieren – er müsste gezwungenermassen seinen Betrieb schliessen. Die Konsequenzen für die Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten sind offensichtlich: Diverse Delikatessen würden nicht mehr in Schweizer Läden anzutreffen sein.

50 Prozent höhere Lebensmittelpreise
Wenn für jedes im Inland produzierte oder importierte Lebensmittel eine eigene Kontrolle nötig ist, kostet es Unsummen, bis das Produkt auf dem Markt zugelassen wird. Dementsprechend würden die Lebensmittelpreise steigen, allenfalls bis zu 50 Prozent. Für eine Familie mit einem kleinen Einkommen könnte dies das Haushaltsbudget sprengen und dazu führen, dass am Ende des Monats das Geld nicht mehr ausreicht, um alle hungrigen Mäuler der Familie zu ernähren. 

Von wegen fair! 
Ein kaum umsetzbares Bürokratiemonster, weniger Auswahl und steigende Preise sind jedoch nur ein Teil der Argumente gegen die Initiative. Es kommt hinzu, dass radikalgrünes Gedankengut der Schweizer Gesellschaft aufgezwungen werden soll. Dies entspricht nicht den Werten einer liberalen Gesellschaft. Wie die Zahlen zeigen, bewegt sich unsere Gesellschaft auch ohne unnötige staatliche Bürokratie und Zwang in eine nachhaltige Zukunft. Diesen Wechsel durch staatliche Vorschriften zu erzwingen, ist weder für die Konsumentinnen und Konsumenten noch für die in- und ausländischen Betriebe fair. Deshalb muss die Fair-Food-Initiative am 23. September unbedingt abgelehnt werden – aus Liebe zur Schweiz, unserer Landwirtschaft und unserer Nahrungsmittelproduktion. 
 

Philippe Nantermod