Zukünftige Energiepolitik: Alle Risiken beachten!

 

geschrieben von Erika Forster, Ständerätin SG

Das Leben ist unberechenbar. Immer wieder ereilen uns Ereignisse, die wir uns so in unseren schrecklichsten Albträumen nicht vorstellen konnten – oder wollten. So die Katastrophe in Japan mit mindestens 25‘000 Toten und 400‘000 Vertriebenen. Die Folgen dieser Naturkatastrophe machen Schlagzeile um Schlagzeile, weniger über die Folgen vor Ort als über mögliche Konsequenzen für die Schweizer Kernkraftwerke.

 

 

 

Es ist zwingend, dass sich auch die Befürworter der Kernenergie die Frage stellen, ob das Restrisiko nicht doch zu gross sei. Allerdings ist – trotz der Katastrophe – Nüchternheit und Analyse gefragt. Sicher ist, dass die Vorgänge in Fukushima an den Anlagen in der Schweiz nichts geändert haben. Sie haben zugegebenermassen ihr Alter. Ihre technische Auslegung und ihre Nachrüstungen sind aber auf den neuesten Stand. Das Eidgenössische Nuklearinspektorat ist seiner Aufgabe nachgekommen und hat gezielte Prüfaufträge erteilt. Fristgerecht sind die Berichte per Ende März eingegangen und es zeigte sich kein unmittelbarer Handlungsbedarf.

 

Während diese Mechanismen geordnet und ruhig ablaufen, jagen sich Ankündigungen weiterer Volksinitiativen zum Ausstieg aus der Kernenergie. Bei allem Respekt vor den Risiken dieses Energieträgers, dürfen wir ob aller Hast unsere Energieversorgungssicherheit nicht aufs Spiel setzen. Der Ruf nach der sofortigen Energiewende ist ebenso wenig am Platz wie Spekulationen und Behauptungen, eine risikolose Energieversorgung sei in der Schweiz zum Nulltarif zu haben.

 

Die produzierende Industrie, das produzierende Gewerbe, die Dienstleister, ja letztlich auch die Konsumentinnen und Konsumente in unserem Land sind auf eine sichere, wirtschaftliche und umweltfreundliche Energieversorgung angewiesen. Wenn ein Umbau unserer Energieversorgung stattfinden soll, dann zielgerichtet und über Jahre hinweg. Ansonsten stehen auch alle jene neuen Arbeitsplätze in Gefahr, die bei einem möglichen Umbau der Energieversorgung entstehen könnten.